Inhalt und Ziele

In meiner Forschungsgruppe versuchen wir, die molekularen Ursachen verschiedener genetischer Merkmale und Erbkrankheiten insbesondere bei landwirtschaftlichen Nutztieren zu identifizieren. Domestizierte Tiere haben oft seltene Krankheiten, die denen des Menschen sehr ähnlich sind, und ihre Genome enthalten Selektions-Signaturen, die z.B. rassespezifische Merkmale wie Fellfarbe und Hornstatus erklären.

Durch die Analyse umfangreicher genomweiter SNP-Array-Daten und Genomsequenzdaten können wir auch ursächliche Genvarianten ohne Zugang zu betroffenen Tieren identifizieren. Diese Analyse erfordert ein hohes Mass an bioinformatischer Expertise. Unsere Forschung trägt so dazu bei, den Reproduktionserfolg in Nutztierpopulationen nachhaltig zu verbessern, indem durch präzise Selektionsentscheidungen die Produktionsleistung gesteigert und Verluste während Trächtigkeit, Geburt und Aufzucht vermieden werden.

Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext

Die molekulare Analyse dieser Merkmale hat es ermöglicht, das bisher unterschätzte Potenzial dieser leicht verfügbaren Ressourcen für die biomedizinische Forschung zu nutzen. Dies hat zu neuen Einsichten in die Funktion von bisher nicht charakterisierten Genen während der Entwicklung geführt und zu grundlegenden biologischen Erkenntnissen beigetragen.

Unsere Forschung hat zur Einführung von Gentests für viele monogene Mendelsche Merkmale und Krankheiten bei Haustieren geführt, die häufig von kommerziellen Diagnostiklabors weltweit angeboten werden. Dies ermöglicht DNA-basierte Anpaarungsentscheidungen, um Tiere mit den gewünschten Merkmalen in nachfolgenden Generationen zu züchten und gleichzeitig Nachkommen mit Erbkrankheiten zu vermeiden und so aktiv zum Wohlergehen von Tierpopulationen beizutragen. Einige der von uns entwickelten Gentests werden auch routinemässig in der Veterinärdiagnostik im Rahmen der Präzisionsmedizin eingesetzt.

  • Studium der Veterinärmedizin an der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) mit Promotion zum Dr. med. vet. in 1998.
  • Seit 2001 Fachtierarzt für Molekulargenetik und Gentechnik.
  • Ab 2004 Juniorprofessor für Molekulare Pathogenetik an der TiHo und 2006 Habilitation im Fach Tierzucht und Genetik.
  • Seit 2005 am Institut für Genetik der Universität Bern, ab 2009 als Assistenzprofessor und seit 2012 als ausserordentlicher Professor für Tiergenetik.

2. Jahreskurs, Funktionelle Grundlagen: Allgemeine Tierzucht

3. Jahreskurs, Parakliniktage: Schnuppertag im Forschungslabor

4. Jahreskurs, Kurs Wissenschaftliches Arbeiten II

4. Jahreskurs, Schwerpunkt Nutztiere: Klinische Genetik Rind, kleine Wiederkäuer, Schwein

Fakultätsvertreter Collegium Generale

Mentor in der Graduate School for Cellular and Biomedical Sciences